Erfahrungsbericht: Strato, noch zu Empfehlen ?

Meine Erfahrung mit Performance und Support:

Viele Jahre habe ich einige private Websites auf dem Familien- und Bekanntenkreis auf einen Strato vServer gehostet. Einige Produktgenerationen habe ich mitgemacht, angefangen hatte alles mit einen ganz kleinen vServer für damals glaube ich 9,99 Euro. Für neuere Features, meist mehr RAM oder Festplattenplatz, der doch irgendwann knapp wurde, musste man leider immer ein Upgrade durchführen lassen, da ein Umzug auf einen neue Produktlinie angeblich „aus technischen“ Gründen nicht möglich sein.

Über die Jahre hatte ich dann einen vServer der damaligen Produktlinie „Level 4“ da stehen, den ich eigentlich nie  ausgenutzt habe – ausser das mir die 100 GB Festplattenplatz des vorher gebuchten Paketes zu wenig wurden. So wechselte ich im Februar diesen Jahres zu Netcup. Zuerst war ich Skeptisch, mehr Festplattenkapazität, mehr vCores, mehr garantierter RAM, und für 15,99 Euro statt 29,95 Euro. Zu den Schritt ein nochmals preiswerteres Produkt zu wählen, konnte ich mich nicht durchringen.

Mit netcup bin ich sehr zu frieden; VNC Konsole und ein deutlich besser vServer Control Panel vielen sofort in’s Auge. Doch netcup hat einen entschiedenen Nachteil: Snapshots werden auf dem Volume gespeichert, auf dem auch der Server betrieben wird. Kurz: Kommt es hier im RAID Verband zu einen Datenverlust, sind auch alle Snapshots weg. Also musste eine andere Backuplösung her; zumindest für die Homeverzeichnisse inkl. Mails sowie die SQL Datenbanken. Alles andere ändert sich ja nicht so schnell.

Kürzlich wurde die Produktlinie von Strato angepasst. Ich buchte den kleinsten Server bei denen, teste ihn. Schnell stellte sich die Ernüchterung ein. Zwar lief der vServer auf einer aktuellen Xeon Plattform, doch das die Performance nicht astrein ist, stellte man sogar auf der Konsole fest. Kurze zeit, die ich das medit-blog.de dort gehostet hatte viel mir extrem lange Latenzen vom apache auf. Knapp 40 Sekunden vergingen von der ersten Anfrage bis der Browser die Seite gerendert hat. Unterirdisch ! Bei netcup waren es 5-7 Sekunden für den ersten, 2-3 Sekunden für jeden weiteren Aufruf.

Ich ging auf die Suche, wieso die Unterschiede so drastisch waren. Dabei viel auf: Von den 2 vCores standen mir laut einen „cat /proc/cpuinfo“ nur 560 MHz je Core zur Verfügung; es war kein „normales“ Stepping, denn auch unter Last taktete die CPU nicht hoch. Sysbench brachte anfänglich eine Festplattenperformance von 8-14 Megabyte/s, die Abends gerne auf 2-3 MegaByte/s abgefallen ist.

Vergleich Strato vs. NetCup:

Strato HDD:

Operations performed:  150000 Read, 100000 Write, 319950 Other = 569950 TotalRead 2.2888Gb  Written 1.5259Gb  Total transferred 3.8147Gb  (13.021Mb/sec)  833.33 Requests/sec executed

NetCup HDD:

Operations performed:  547200 Read, 364800 Write, 1167263 Other = 2079263 TotalRead 8.3496Gb  Written 5.5664Gb  Total transferred 13.916Gb  (47.5Mb/sec) 3040.00 Requests/sec executed

Stato CPU:
Test execution summary:
    total time:                          7.9520s
    total number of events:              10000
    total time taken by event execution: 7.9419
    per-request statistics:
         min:                                  0.32ms
         avg:                                  0.79ms
         max:                                 61.35ms
         approx.  95 percentile:               0.32ms
NetCup CPU:
Test execution summary:
    total time:                          1.5821s
    total number of events:              10000
    total time taken by event execution: 1.5790
    per-request statistics:
         min:                                  0.08ms
         avg:                                  0.16ms
         max:                                  0.32ms
         approx.  95 percentile:               0.17ms

Alles in allen um Faktor 3-5 langsamer als ein 6 Euro teureres Produkt bei Netcup.

Strato Support – das Dicke ende:

Alles in allen sicherlich zu verkraften. Durch das „mem_cache“ Modul beim apache2, ein Caching-Plugin in WordPress sowie hier und da ein paar kleine Tweaks konnte ich immerhin erträgliche Ladezeiten erreichen. Doch es lies mir keine Ruhe. Ich schilderte per eMail das Problem beim Support. 3 Tage vergingen, bis zur ersten Antwort. OK, es war ein Wochenende dazwischen, aber Netcup hat i.d.R. innerhalb von 20 Minuten, auch Abend oder Sonntags, Reagiert. Die Antwort von Strato-Support war ernüchert: Es muss an den 2nd Level weitergeleitet werden, da der erste Kundenkontakt keine „technischen Möglichkeiten“ zur Prüfung meines Anliegens nicht haben. Der 2nd Level wiederum konnte auch nichts dazu sagen und erstellte ein Ticket für das Rechenzentrum.

Das Rechenzentrum Reagierte – umgehend. Sie schob meinen vServer von einer aktuellen Intel XEON Plattform auf eine AMD Opteron 2347 HE, von der mir satte 379.443 MHz je Core zugewiesen weden; vorher waren es noch 560MHz. Auch hier: Unter Last werden es nicht mehr, es ist so auf der Plattform skaliert. War es vorher zu niederiglastzeiten noch möglich, noch 12 oder 14 Megabyte/sek von der Platte zu lesen, sind es jetzt herausragende 2 MegaByte/s

Aktueller Sysbench von 31.08.14 22:00

Operations performed:  2426 Read, 1617 Write, 5120 Other = 9163 Total

Read 37.906Mb  Written 25.266Mb  Total transferred 63.172Mb  (2.1054Mb/sec)

  134.74 Requests/sec executed

Diese Leistung ist kaum noch akzeptabel; der Beigeschmack, das dieses erst im Zuge der Reklamation auf eine noch langsamere Plattform gezogen wurde, ist zudem mehr als bitter. Telefonisch, nach 13 Minuten Wartezeit, war der technische Support von Strato  hilflos, was da passiert sei. Er könnte nur eine Rückmeldung auf das Ticket hinterlassen.

Für mich ist dass das Ende meiner Kundenbeziehung bei Strato. War der vServer nach Neubuchung nicht besonders Leistungsstark, was vermutlich bei Strato mittlerweile einfach so kalkuliert und dem Kunden vorgesetzt wird, macht mit das Umziehen von einer recht modernen XEON Plattform auf eine mittlerweile 7 Jahre alte AMD Opteron Plattform, einfach nur Fassungslos.

Dabei will ich nichtmal gezielten bösen willen unterstellen, sondern eine gewisse Gleichgültigkeit dem Kunden gegenüber. Das passt auch in’s Bild, betrachtet man andere Dinge, die Strato so für mich dieses Jahr bereitgehalten hatte.

SEPA Umstellung verbaselt, Server ohne Rückfrage gesperrt:

Es war des 28.2.2014 13:37 als mich von Strato folgende Nachricht erreichte:

wir möchten Sie darüber informieren, dass für Ihren Vertrag unter der Kundennummer 62317062 eine Sperre durchgeführt wurde.

Tatsächlich wurde mein vServer gesperrt. Da ich noch arbeiten war, rief ich gegen 16:30 bei Strato am. Einer sehr unfreundlichen Mitarbeiterin schilderte ich das Problem, woraufhin ich sofort in die Schublade „nicht Zahlender Kunde macht Stress“ gepackt wurde. Für die Mitarbeiterin von Strato war klar: Die SEPA Lastschrift konnte nicht eingelöst werden, der Kunde hab das zu Vertreten und somit sperrte man, noch am – formal – letzten bezahlen Tag vom vorherigen Rechnungslauf meinen vServer. Das war nicht Tragisch, da alles schon bei Netcup lag.

Ich bat sie mir die hinterlegte IBAN vorzulesen; Fakt ist, das sich diese nicht vom meiner Bankverbindung ableiten lies, und ich auch keinerlei Änderungen der Bankverbindung vorgenommen habe. Das legte ich eloquent da, worauf man sich durchringen konnte, der Sache nachzugehen.

Tatsächlich erhielt ich einige Zeit später einen Rückruf von Strato; die gleiche Mitarbeiterin nun sichtlich zerknirscht gab kleinlaut zu, das da wohl „etwas durcheinander“ gekommen sein und man den Server „bald“ wieder Freischalteten. Stunden später ging es, und man dankte nochmal per eMail die „STRATO Experten“ kontaktiert zu haben.

Einmal Gewerbetreibender, nie mehr Privatperson:

Der vServer bei Strato war seit jeher auf mein Gewerbe angemeldet. Mir war klar, das ich damit formal kein Widerrufsrecht habe, da ich kein „Verbraucher“ bin. Das ist dann halt so.

Doch wollte ich ein HiDrive Paket testen; das „WM Spezial“ gefiel mir vom Angebot gut. Nach einer Woche stellte ich fest, keine wirkliche Verwendung dafür habe, und widerrief das Paket. Überrascht war ich, als Strato mir mitteilte, das ich dieses wohl nicht als „Verbraucher“ abgeschlossen, und mir daher kein Widerrufsrecht zusteht.

Nun tun 4,95 Euro mtl. nicht besonders weh; und irgendwofür werde ich dieses Produkt schon verwendet bekommen

Doch das Strato nichts mehr von sich hören lässt, wenn man sagt „bitte legen Sie dar, warum Sie mich in diesem Fall nicht als Verbraucher sehen“, bestätig, was ich von Strato in Sachen Qualität der Produkte und Qualität des Kundenservice halte. Halt; man sendete mir ein Formular, mit dem ich die Verträge auf mich Privat umschreiben lassen kann, damit ich in Zukunft wieder privat Abschliessen kann, und Widerrufsrecht habe Absurd; soll ich von mir auch mich umschreiben ?

Fazit:

NetCup bietet solide Produkte mit verlässlicher Performance, einen hervorragenden Support; bei Backups ist jedoch eine gewisse Eigeninitiative zwingend notwendig. Strato ist aktuell ein paar Euro günstiger, vergleicht man nur die Angaben der Produktbeschreibung. Doch bei vServern zählt, was nachher wirklich zur Verfügung steht; und da bringt eine vollmundige Werbung mit der „HP 3PAR StoreServ Speicherplattform“ nichts, wenn die Performance hinterher nicht stimmt; ob nun einfach zu viele vServer auf dem Host laufen und einfach zu wenig CPU Zeit zur Verfügung stehen, die HP 3PAR“ Plattform doch nicht so viel Leistungsfähiger ist als ein guter RAID50 oder ich einfach nur Pech mit Strato habe, sei mal dahin gestellt.

Für nicht steht fest: So nicht, liebe Strato AG !

Und eines glaube ich euch ganz sicher nicht: Produktupdates ohne Upgrade sind gewiss bei Euch technisch möglich. Ansonsten könntet ihr, getreu dem Sprichwort „schlimmer geht immer“ nach einer Beschwerde meinen vServer nicht auf eine Uraltplattform rüber schieben.

Nachtrag 1.8. 11:15 Uhr: Auch wenn ich ein paar Tage über der Frist bin, einen Lichtblick gibt es bei Strato: Ich konnte Heute die 30 Tage Geld-Zurück Garantie für meinen vServer in Anspruch nehmen

Bis 25.8.: Elseviert bietet 30% Rabatt auf alle Klinikleitfähen innerhalb seiner App

Elseviert bietet seit geraumer Zeit eine Klinikleitfaden-App für Android sowie iOS an, in der wiederum aus sogenannte InApp Käufe Titel aus gleichnamigen Taschenbuchreihe in einen für die mobilen Endgeräte angepassten Format in geladen werden können.

Dabei ist es der größte Vorteil und zugleich auch der größte Nachteil, dass das ganze aus der Applikation auf dem mobilen Endgerät jeweils über die Store von Apple oder Google läuft. Zum einen hat man die Titel in ein auf das Endgerät angepasstes Format und übersichtlich in einer Applikation. Zum anderen laufen sie aber nur dort. Es ist weder, Titel, welche z.B. auf einen iPhone erworben wurde bei einen Wechsel auf ein Android Gerät dort weiter zu verwenden, noch gibt es die Möglichkeit, die Büchen auf einen E-Book Reader oder zu Hause am PC/Mac zu lesen.

Letzteres dürfte bei Taschenbüchern ohnehin selten sinnvoll sein, aber die fehlende Möglichkeit Einkäufe auf eine andere Plattform zu übertragen, sollte jedem Bewusst sei.

Anzumerken bei den aktuellen Angebot ist, das es leider keinerlei Übersicht über die Preise der einzelnen Titel gibt: Die Preise werden erst bei der Bestätigung des Kaufprozessen angezeigt. Zwar habe ich keine Zweifel, dass Elsevier hier ein “Seriöses” Angebot gestaltet hat. Jedoch scheint mir das Ganze, im Gegensatz zu dem Konkurenzprodukt aus dem Hause Thieme, etwas kundenunfreundlich.

Bedienung: Der Erste Eindruck der iOS Anwendung ist zudem etwas durchwachsen. Wärend sich die Leidfäden auf Android sehr sauber und Intuitiv bedienen lassen, wirkt die iOS Applikation sehr hakelig. Von Titelbild ist beispielsweise kein Scrollen möglich, man muss rechts unten in die Ecke auf einen – gedachten – Feil klicken, der mal kurz bei erfolglosen “Scroll” oder “Wischgesten” erschienen ist.

Bis auf diese Kleinigkeiten kann man, gerade bei den durchaus Humanen Preisen von z.B. 19,95 Euro für den aktuellen Leitfaden Intensivmedizin von 2013, eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen.

Checkme! klinikstandards – Leitlinien-Groupware für Ärzte mit Smartphone

Am 1.10.2012 hat Elsevier im Apple AppStore sowie in Google PlayStore eine App mit Behandlungsstandards zu den Fachgebieten Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie sowie zur Notfallversorgung veröffentlicht.

Dabei wären Applikationen mit Leitlinien auf den ersten Blick nichts besonderes mehr. Viele Fachgesellschaften sind mit ihren Leitlinien in App-Form bereits im Smartphone-Zeitalter angekommen, und z.B. auch die Komplette pocket-Reihe aus dem Verlagshaus Boerm Bruckmeier gibt es unlängst für iOS und Android.

Der Clou ist hier ein anderer: Anders als Leitlinien zu Rezitieren, oder ein kurzes und knappes Taschenbuch auf das Smartphone zu bringen, geht Elsevier hier einen anderen Weg: Die Klinikstandards werden vom Elsevier-Autorenteam anhand von Leitlinien zur evidenzbasierte Therapie aufbereitet und in der App sowie über die Webplattform http://www.klinikstandards.de/ zur Verfügung gestellt. Dabei wird dem Nutzer die Möglichkeit gegeben, diese an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.

Bei den Standards zur Reanimation können so z.B. gleich die Hausinternen Notrufnummern eingepflegt werden; aber auch Hausinterne Handlungsanweisungen können eingepflegt werden; für den persönlichen Gebrauch als „Notizbuch“, oder aber auch zur Freigabe über frei zu verwaltende Gruppen.

Dabei ist die Grundversion, in der man unbearbeitete Standards von Elsevier zugreifen kann, kostenfrei.

Wer die Standards anpassen und ggf. seinen Kollegen freigeben will, muss Jährlich 9,99 Euro bezahlen.

Ich habe von Elsevier einen kostenfreien Zugang erhalten, und werden den in den nächsten Tagen testen und hier mein Fazit schreiben. Positiv ist mir aufgefallen, das gestern bereits eine für das iPhone5 / Longphone angepasste Version nachgeschoben wurde.

Link zum AppStore: Checkme! iOS (AffiliateLink)

Link zum Google PlayStore: Checkme! Android

Arznei aktuell für Android – promter Service

Ein Lob für guten Service muss ich dem Herausgeber von Arznei aktuell, dem ifap Service Institut für Ärzte und Apotheker, aussprechen. Bereits unter iOS habe ich die App regelmässlg verwendet Nicht nur, weil kostenlos und vom Preis- Leistungsverhältnis ungeschlagen, sondern auch sehr aktuell. Der Aktuelle ifap Index in Offline-Format für Android u. iOS halt. Für jeden Mediziner, oder auch Rettungsdinsterlinnen und Rettungsdienstler, sicherlich ein absolutes muss, denn wer hat schon jeden Wirkstoff, Dosierung und alle zugehörigen Generika im Kopf ?

Doch: Auf einen Samsung Galaxy SII LTE mit 2.3.6 ließ sich die App leider aber nicht Entpacken. Beim entpacken stürzte die Applikation irgendwann ab. Unabhängig davon, ob die im internen Speicher oder auf der SD Karte installiert wurde.

Im Web fand ich keine Lösung dazu, nur mehrere Threads auf android-hilfe.de, wo das gleiche Problem besprochen wurde.

Doch der Service unter arzneiaktuell@ifap.de ist einfach klasse: Nachdem ich das Problem geschildert hatte, war keine 5 Minuten später die Lösung da: Bis auf weiteres ist es leider notwendig für bestimmte Geräte (laut Android-Hilfe überwiegend Samsung mit Androide 2.3.x), die Applikation von der Seite des Herstellers und nicht über den PlayStore zu laden.

Der Link dazu lautet: http://www.ifap.de/fileadmin/user_upload/arznei/arzneiaktuell/Aa_Android-29-release.apk

Eine Vorstellung von einigen Android-Apps für Ärzte und medizinisches Personal ist in Arbeit. An dieser Stelle wollte ich aber mal lobend vorgreifen.

iPad und iPhone Apps der B. Braun Melsungen AG

Im März diesen Jahres ist die B. Braun Melsungen AG mit einer ganzen Reihe von Apps für das iPad und das iPhone in den Apple AppStore gegangen.

Aktuell sind für das iPad 11, für das iPhone 10 Apps verfügbar, von denen der wesentliche Teil sogenannten Universal-Apps sind. Diese also auf den iPad wie auch auf dem iPhone eingesetzt werden können.

Nach einer kostenlosen Registrierung aus der App heraus, steht der Zugriff auf Umfangreiche Produktinformationen zu z.B. Chirurgischen Instrumentarium, Osteosynthesematerial oder Nahtmaterial sowie Implantaten und Wundversorgungsmaterial zur Verfügung. Zielgruppe der Apps, welche leider eine ständige Internetverbindung voraussetzt,  sind ganz klar Ärzte in Führungspositionen mit Einfluss auf den Einkauf. Aber auch in der Ausbildung dürften oft genaue Informationen zum Chirurgischen Instrumentarium oftmals sehr interessant sein.

Was neben detaillierten Dokumentationen in Form von PDFs oder Videos zu den einzelnen Produkten anzuführen ist, sind auch weiterführende Inhalte, so z.B. das eBook „Helsinki Microneurosurgery Basics and Tricks“.

Etwas schade finde ich die hohe Anzahl der Applikationen, in denen man doch schnell den Überblick verliert. Dieses dürfte zwar ganz klar dem bemühen geschuldet sein, mit den Apps strickt der Produktreihen der Firma B.Braun und der Marke Aesculap abzubilden. Der Übersichtlichkeit hätte es aber nicht geschadet, diese in einen große Applikation zu packen.

Technisch scheint zumindest die iPad Version noch nicht vollständig ausgereift zu sein: Die Funktioniert nur bei aktiver Bildschirmrotation im Querformat !

Trotzdem sind die Anwendungen alle mal einen Blick wert, und sicherlich auch sehr interessant vor Famulaturen, Blockpraktika oder dem PJ, wenn’s darum geht, das tägliche Handwerkszeug kennen zu lernen. Und auch wenn die Apps alle samt kostenlos sind, umsonst ist es sicherlich nicht !

AffiliLink zum Appstore mit den Apps von B.Braun

ACTA und Generika, oder: Nicht nur eine Frage des Netzes

ACTA ist in aller Munden. Viel richtiges, viel halbgares  wird gesagt. Aus Sicht von uns Deutschen ist der Protest in meinen Augen im wesentlichen eine prinzipielle Frage, und findet weniger in den Auswirkungen auf unser Urheberrecht, denn an der Zementierung eines Weges und schlechter Vermittlung durch die Entscheidet seine Berechtigung. Natürlich ist auch das ein guter Grund, seinen Wort dagegen zu erheben, ohne das ich einen wesentliche, Netzpolitischen Background habe, um das so sagen zu können.

Aber: Viel gravierender könnte – und das muss man ganz vorsichtig im Konjunktiv formulieren – die Auswirkung auf den Patenschutz von Medikamenten sein, als die Probleme, die in der Netzwelt entstehen. Natürlich wird sich auch hier in Deutschland kaum etwas ändern. Und selbst wenn: Wir haben im Zweifel das Geld, Erstanbietermedikamente innerhalb des Gesundheitssystemes zu finanzieren. Es wird zwar teurer, aber es stirbt vermutlich keiner davon.

Doch wie sieht es in der dritten Welt aus ? Selbst wenn Produktionen noch möglich wäre, wie ist es um die Freizügigkeit durch Drittstaaten beim Transport in’s Zielland bestellt ?

Die Apotheke der Armen, Indien, dank liberaler Gesetzgebung ggü. Patenten für Arzneimittel, bekommt jetzt schon massiv Druck von Novartis.

Novartis, Stop the Attack on Generic Medicines! from MSF Access Campaign on Vimeo.

Welche Auswirkungen ACTA in dem Zusammenhang hat, ist bestenfalls unklar.

Und auch wenn ich mit den Ärzten ohne Grenzen keine Werbung für mein Blog machen will: Hier mal etwas zu stöbern kann nicht schaden. Und wenn’s anspricht, bitte die MSF / ÄoG Retweeten oder irgendwie anders weitersagen…

http://www.msfaccess.org/STOPnovartis/

Das ist mir ein persönliches Anliegen, und für den ein oder anderen ein weiteres Argument, erstmal Klarheit zu ACTA einzufordern, bevor der Weg des Abkommens Zementiert wird. Leider habe ich im Moment keine Zeit, das ganze mit Quellen uns Aussagen auszuarbeiten. Sollte sich aber unter „ACTA“ und „GENERIKA“ im Netz finden lassen…

Links dazu (Nachtrag vom 21.2.2012, 17:48)

http://www.msfaccess.org/content/what-novartis-says-and-why-its-wrong

http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/panorama/acta-gefaehrdet-generikahandel

http://www.fr-online.de/politik/produktpiraterie-krake-acta-lebt-doch-noch,1472596,4726176.html

http://www.presseportal.de/pm/52831/2196949/acta-bedroht-zugang-zu-medikamenten

Geändert 21.2.2012, 17:48. Einige Passagen Umformuliert…

Littmann(R) SoundBuilder im iTunes Store erschienen für iPhone / iPad ( Auskultationstrainer )

Am 19.1.11 ist der Littmann(R) SoundBuilder als Universal App für das iPad/iPhone im iTunes AppStore erschienen.

Bei dem Programm handelt es sich um einen Auskultationstrainer, der speziell darauf abzielen soll, die „skills“ von Ärzten, Krankenpflegepersonal und Studenten in Bereich der Herzauskultation zu verbessern. Anders als die CD LubDub, welche i.d.R. jedem 3M Littmann Stethoskop beiliegt, beinhaltet diese App ausschliesslich das Training der Auskultation von Herztönen.

Auffallend ist der Name der App „SoundBuilder“. Bereits bei der ersten Start der App weiss man, was damit gemeint ist: Das „Clou“ ist – ich nennen es einfach mal so -, das man in Etappen an das / den „pathologische(n) Herzgeräusch / Herzton“ Herangeführt wird. Zuerst wird der erste, dann der erste und zweite Herzton im Normalbefund und im letzten Hörbeispiel dann der pathologische Befund vorgespielt.

Die Anwendung ist kostenlos und ab sofort im AppStore verfügbar. Link: http://ax.itunes.apple.com/app/id414942730

Technisch ist sie in meinen Augen ordentlich umgesetzt, die „UI“ aber alles andere als Apple like und in meinen Augen schlecht.

Aufpassen sollte man an einen Punkt: Die App lässt sich NUR über den Kopfhörer sinnvoll verwenden. Der interne Lautsprecher des iPad/iPhone gibt nur unverständliche Töne von sich. Das ganze mag aber auch ein Feature sein, denn das Stethoskop ist ja für gewöhnlich auch dort, wo die AppleInEar Kopfhörer sein sollte.

Natürlich „verschenkt“ 3M diese App nicht ohne Hintergedanken im iTunes AppStore: Sie wollen ihre Produkte bewerben. Nichts desto trotz, eine rundum nette Sache. Einfach mal anschauen.

Tipp von mir: Bundesradio – BR006 Das Gesundheitssystem

Es ist zwar schon etwas älter, und das Bundesradio ist z.Zt. nicht aktiv (lauf Wiki auf der Suche nach Sponsoren). Da mit der Ausgabe BR006 das Bundesradio mitte 2010 aber in meinen Augen eine der besten, allgemeinverständlichen Zusammenfassungen zum Deutschen Gesundheitssystem geschaffen hat, möchte ich auch es auch hier nicht unerwähnt lassen:

http://bundesradio.de/2010/04/06/br006-das-gesundheitssystem/

In meinen Augen sollte es Pflicht sein, hier mal rein zu hören.

Weitere Podcasts von Bundesradio gibt es hier: http://bundesradio.de/

Das Projekt bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Tim_Pritlove#Radio

AirStrip Cardiology – 12 Kanal EKG auf dem iPad

Das Thema „EKG auf dem iPhone/iPad“ zur Zeit hoch im Kurs. Nicht nur hier oder auch bei Macnotes wurde kürzlich über das alivecor EKG für das iPhone berichtet, auch anderen Blog’s haben es bereits aufgegriffen, z.B. iPhoneNotes

Doch jetzt geht’s um etwas anderes:
Seit dem 22.1.2011 ist AirStrip Cardiology im AppStore von Apple verfügbar (iTunesLink). Anders als bei der Anwendung „AirStrip Monitor“ handelt es sich hierbei um einen reine iPad Anwendung.
Ziel des ganze ist es, auf dem iPad 12 Kanal EKGs von Patienten zur Befundung verfügbar zu machen. Ebenso sind im Archiv dann vor EKGs abrufbar, um evtl. neu aufgetretene morphologische Veränderungen zu erkennen. Kurz: Die EKG Akte eines Patienten wird digial.

Das ganze setzt natürlich einen kompatible Hardware voraus, welche die Daten für den Zugang per AirStrip Cardiology vorbereitet. Und diese müssten die meisten Kliniken und Arztpraxen sicherlich, neben einer Satten Ausstattung an iPad’s, erstmal erwerben. Dennoch bieten einen Demofunktion erstmal einen ganz netten Überblick über die Funktion der App.

Neben einer kompakten Darstellung aller 12 Ableitungen gibt es einen sogenannten „Stacked“ Anordnung sowie eine wohl im Angloamerikanischen Raum sehr gebräuchliche „Measurements Matrix“, wo nicht nur die Zeiten der einzelnen Strecken (P-Q Zeit etc.) angegeben werden, auch morphologische Veränderungen exakt an definierten Punkten vermessen werden (z.B. STJ, STM, STE für frühe, mittlere, und end-ST Streckenveränderungen). Oder auch SA für die Abweichung von der isoelektrischen Linie der T Welle, SD für dessen Zeit in Millisekunden. Zudem gibt es die Möglichkeit auf archivierte Vor-EKGs zuzugreifen.

wpid-IMG_0079-2011-01-23-19-05.png
Quelle: Screenshot aus App

Mein persönliches Statement: Ich bin skeptisch, ob sich so etwas im klinischen Alltag durchsetzten wird. Zwar sehe ich durchaus für mobile Telemetrielösungen wir z.B. „AirStrip Monitor“ durchaus Anwendungsfälle. So wäre das Monitoring nicht nur im Dienstzimmer, sondern auch Mobil oder am Bett des Patienten abrufbar. Bei der morphologischen Diagnostik, um welche es bei dieser App ja überwiegend gehen dürfte, glaube ich aber: Die meisten werden sich wohl weiterhin auf Papier, Bleistift und EKG-Lineal verlassen wollen. Davon ab sehe ich in vielen Kliniken weder einen flächige Indoor-UMTS Versorgung, noch ein ausgebautes WLAN. Somit dürfte auch dieser technische Umstand doch durchaus hemmend für die Etablierung derartiger Lösungen sein. Von einer Datenschutzproblematik ganz abgesehen.

Oder gibt es andere Stimmen ?