Handytickets – Komfort trotz Unzulänglichkeiten ?

Es war es Dezember 2010, als ich das erste mit der App „Handyticket Deutschland“ in Kontakt kam. Genauer gesagt war es das Wochenende vom vom 4.12. auf den 5.12.2010, als ich im Bereit den VGN zum ersten mal diese App auf meinen iPhone nutzte.

Bereits mit der ersten Nutzung habe ich mich als Vertragspartner an den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg gebunden, was immer mal wieder zu einigen Reibungsverlusten führte. So war in den Anfangsjahres die Nutzung vieler Administratiosfunktionen wie Änderung des Kontrollmediums zwingend ein Login über die Homepage der VGN notwendig; der Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen unterhielt über den Plattformbetreiber Hansecom GmbH auf Handyticket.de kein für den Kunden zugängliches Loginportal.

Mit der Zeit kamen zu den Teilnehmern am Handyticket Deutschland beim kommerziellen Launch weitere Verkehrsverbände zu. Dabei nahm der VRR eine Sonderrolle ein: Anfangs nur mit 3 Verkehrsbetrieben – Essen, Wuppertal und Düsseldorf – vertreten, wurde das Handticket ab Herbst 2012 weiter im VRR Gebiet ausgerollt. Dabei traten die Verkehrsbetriebe wie die Düsseldorfer Rheinbahn als „Verkaufspartner“ des Tickets auf. Gültig war es natürlich im gesamten VRR Gebiet. Aber über die Dortmunder Stadtwerke konnte man z.B. das Handtyicket, ein reines Onlineprodukt, nicht kaufen.

Selbst als regelmäßiger Nutzer den ÖPNV, der auch versucht das Konstrukt der Verkehrsverbände zu verstehen, erscheinen solche Konstruktionen doch sehr abenteuerlich. Es passte irgendwie nicht in die „Mobile“ Onlinewelt. Stand heute ist, das alle Verkehrsbetriebe des VRR vertreten sind, aber weiterhin jeder für sich die Tickets anbietet. 

2015 kündigte die VGN die Teilnahme am Handyticket Deutschland auf. Mit ihr verschwanden von ein auf den anderen Tag alle Loginmöglichkeiten der Kunden, die sich beim Erstkontakt mal über die VGN registriert hatten. In meinen Fall waren alle noch nicht ganz angefahrenen 4-Fach Tickets im Bereich des VRR nicht mehr nutzbar. Dieses waren Beträge von 2x 3 von 4 Fahrten je auf einen Tickets Preisstufe A und B. Keine großen Beträge, und nach ein paar Tagen in denen sich VGN und BOGESTRA die Verantwortung hin und hergeschoben haben, konnte ich über LogoPay, einen Zahlungsdienstleister, die Beträge zurück erhalten. Doch trotz dieser „Lösung“: Es ist geradezu Symbolisch, was für schlechte Kompromisse in Plattformen wie „Handyticket Deutschland“  stecken. 

Die VGN bieten nun eines Mobil Ticketing System an; in der eigenen App. MVV und HVV gehen ähnliche Wege und schieden aus dem „Handyticket Deutschland“ System aus, oder sind sofort mit einer eigenen Ticket-App auf den Markt gegangen .

Heute reise ich regelmäßig die Strecke Dortmund Aplerbeck Süd <> Schwerte. Dieses sind benachbarte Waben, sind also mit Preisstufe „A“ zu befahren. Dabei muss man wissen, das Schwerte Verbundgrenze ist, und VRR Tickets „nur“ im Übergang gelten. Aber sie gelten, insbesondere mit Regionalbahn in die VRR Kernstädte Dortmund und Hagen. Doch es ist schlicht der Abfahrtsort „Schwerte“ oder „Schwerte Bahnhof“ in der App des Handyticket Deutschland nicht aufrufbar; die Auskunftsfunktion offenbar dauer-gestört. Ob das spezielle Tarifproblem tatsächlich nicht Abbildbar ist, oder dahinter ebenfalls Verkehrspolitische Gründe stecken (VRR Ticket Online im VGL Gebiet Grenzgebiet gekauft), lässt viel Raum für Spekulationen. Natürlich könnte ich ein Ticket Preisstufe „B“ (Gültig in beiden Dortmunder Waben mir Reise in Nachbarwaben) kaufen, und von Dortmund nach Schwerte reisen, sogar von anderen Ende von Dortmund, quer durch die Stadt nach Schwerte. Doch zurück wäre man es erneut nicht „gültig“ bekommen, da Schwerte als Abfahrtsort weiter fehlt. Und es ist etwa doppelt so teuer wie das Ticket der Stufe „A“ und für die knapp 4km Gleis zwischen den 2 Bahnhöfen am den Talseiten des Schwerte Waldes auch nicht notwendig.

Denn: Die Tickets kann man selbstverständlich – am Schwerter Bahnhof – auf Papier erwerben oder auch gültig stempeln:

IMG 3592

Für mich der Punkt, in dem die Unzulänglichkeiten dieses Systems endgültig dazu führt, das ich wieder das Papierticket bevorzuge. Schade eigentlich… Denn eigentlich müsste ein „Handyticket“ nur das können, was das auf Papier kann.

Bis 25.8.: Elseviert bietet 30% Rabatt auf alle Klinikleitfähen innerhalb seiner App

Elseviert bietet seit geraumer Zeit eine Klinikleitfaden-App für Android sowie iOS an, in der wiederum aus sogenannte InApp Käufe Titel aus gleichnamigen Taschenbuchreihe in einen für die mobilen Endgeräte angepassten Format in geladen werden können.

Dabei ist es der größte Vorteil und zugleich auch der größte Nachteil, dass das ganze aus der Applikation auf dem mobilen Endgerät jeweils über die Store von Apple oder Google läuft. Zum einen hat man die Titel in ein auf das Endgerät angepasstes Format und übersichtlich in einer Applikation. Zum anderen laufen sie aber nur dort. Es ist weder, Titel, welche z.B. auf einen iPhone erworben wurde bei einen Wechsel auf ein Android Gerät dort weiter zu verwenden, noch gibt es die Möglichkeit, die Büchen auf einen E-Book Reader oder zu Hause am PC/Mac zu lesen.

Letzteres dürfte bei Taschenbüchern ohnehin selten sinnvoll sein, aber die fehlende Möglichkeit Einkäufe auf eine andere Plattform zu übertragen, sollte jedem Bewusst sei.

Anzumerken bei den aktuellen Angebot ist, das es leider keinerlei Übersicht über die Preise der einzelnen Titel gibt: Die Preise werden erst bei der Bestätigung des Kaufprozessen angezeigt. Zwar habe ich keine Zweifel, dass Elsevier hier ein “Seriöses” Angebot gestaltet hat. Jedoch scheint mir das Ganze, im Gegensatz zu dem Konkurenzprodukt aus dem Hause Thieme, etwas kundenunfreundlich.

Bedienung: Der Erste Eindruck der iOS Anwendung ist zudem etwas durchwachsen. Wärend sich die Leidfäden auf Android sehr sauber und Intuitiv bedienen lassen, wirkt die iOS Applikation sehr hakelig. Von Titelbild ist beispielsweise kein Scrollen möglich, man muss rechts unten in die Ecke auf einen – gedachten – Feil klicken, der mal kurz bei erfolglosen “Scroll” oder “Wischgesten” erschienen ist.

Bis auf diese Kleinigkeiten kann man, gerade bei den durchaus Humanen Preisen von z.B. 19,95 Euro für den aktuellen Leitfaden Intensivmedizin von 2013, eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen.

Arznei aktuell für Android – promter Service

Ein Lob für guten Service muss ich dem Herausgeber von Arznei aktuell, dem ifap Service Institut für Ärzte und Apotheker, aussprechen. Bereits unter iOS habe ich die App regelmässlg verwendet Nicht nur, weil kostenlos und vom Preis- Leistungsverhältnis ungeschlagen, sondern auch sehr aktuell. Der Aktuelle ifap Index in Offline-Format für Android u. iOS halt. Für jeden Mediziner, oder auch Rettungsdinsterlinnen und Rettungsdienstler, sicherlich ein absolutes muss, denn wer hat schon jeden Wirkstoff, Dosierung und alle zugehörigen Generika im Kopf ?

Doch: Auf einen Samsung Galaxy SII LTE mit 2.3.6 ließ sich die App leider aber nicht Entpacken. Beim entpacken stürzte die Applikation irgendwann ab. Unabhängig davon, ob die im internen Speicher oder auf der SD Karte installiert wurde.

Im Web fand ich keine Lösung dazu, nur mehrere Threads auf android-hilfe.de, wo das gleiche Problem besprochen wurde.

Doch der Service unter arzneiaktuell@ifap.de ist einfach klasse: Nachdem ich das Problem geschildert hatte, war keine 5 Minuten später die Lösung da: Bis auf weiteres ist es leider notwendig für bestimmte Geräte (laut Android-Hilfe überwiegend Samsung mit Androide 2.3.x), die Applikation von der Seite des Herstellers und nicht über den PlayStore zu laden.

Der Link dazu lautet: http://www.ifap.de/fileadmin/user_upload/arznei/arzneiaktuell/Aa_Android-29-release.apk

Eine Vorstellung von einigen Android-Apps für Ärzte und medizinisches Personal ist in Arbeit. An dieser Stelle wollte ich aber mal lobend vorgreifen.

iPad und iPhone Apps der B. Braun Melsungen AG

Im März diesen Jahres ist die B. Braun Melsungen AG mit einer ganzen Reihe von Apps für das iPad und das iPhone in den Apple AppStore gegangen.

Aktuell sind für das iPad 11, für das iPhone 10 Apps verfügbar, von denen der wesentliche Teil sogenannten Universal-Apps sind. Diese also auf den iPad wie auch auf dem iPhone eingesetzt werden können.

Nach einer kostenlosen Registrierung aus der App heraus, steht der Zugriff auf Umfangreiche Produktinformationen zu z.B. Chirurgischen Instrumentarium, Osteosynthesematerial oder Nahtmaterial sowie Implantaten und Wundversorgungsmaterial zur Verfügung. Zielgruppe der Apps, welche leider eine ständige Internetverbindung voraussetzt,  sind ganz klar Ärzte in Führungspositionen mit Einfluss auf den Einkauf. Aber auch in der Ausbildung dürften oft genaue Informationen zum Chirurgischen Instrumentarium oftmals sehr interessant sein.

Was neben detaillierten Dokumentationen in Form von PDFs oder Videos zu den einzelnen Produkten anzuführen ist, sind auch weiterführende Inhalte, so z.B. das eBook „Helsinki Microneurosurgery Basics and Tricks“.

Etwas schade finde ich die hohe Anzahl der Applikationen, in denen man doch schnell den Überblick verliert. Dieses dürfte zwar ganz klar dem bemühen geschuldet sein, mit den Apps strickt der Produktreihen der Firma B.Braun und der Marke Aesculap abzubilden. Der Übersichtlichkeit hätte es aber nicht geschadet, diese in einen große Applikation zu packen.

Technisch scheint zumindest die iPad Version noch nicht vollständig ausgereift zu sein: Die Funktioniert nur bei aktiver Bildschirmrotation im Querformat !

Trotzdem sind die Anwendungen alle mal einen Blick wert, und sicherlich auch sehr interessant vor Famulaturen, Blockpraktika oder dem PJ, wenn’s darum geht, das tägliche Handwerkszeug kennen zu lernen. Und auch wenn die Apps alle samt kostenlos sind, umsonst ist es sicherlich nicht !

AffiliLink zum Appstore mit den Apps von B.Braun

Littmann(R) SoundBuilder im iTunes Store erschienen für iPhone / iPad ( Auskultationstrainer )

Am 19.1.11 ist der Littmann(R) SoundBuilder als Universal App für das iPad/iPhone im iTunes AppStore erschienen.

Bei dem Programm handelt es sich um einen Auskultationstrainer, der speziell darauf abzielen soll, die „skills“ von Ärzten, Krankenpflegepersonal und Studenten in Bereich der Herzauskultation zu verbessern. Anders als die CD LubDub, welche i.d.R. jedem 3M Littmann Stethoskop beiliegt, beinhaltet diese App ausschliesslich das Training der Auskultation von Herztönen.

Auffallend ist der Name der App „SoundBuilder“. Bereits bei der ersten Start der App weiss man, was damit gemeint ist: Das „Clou“ ist – ich nennen es einfach mal so -, das man in Etappen an das / den „pathologische(n) Herzgeräusch / Herzton“ Herangeführt wird. Zuerst wird der erste, dann der erste und zweite Herzton im Normalbefund und im letzten Hörbeispiel dann der pathologische Befund vorgespielt.

Die Anwendung ist kostenlos und ab sofort im AppStore verfügbar. Link: http://ax.itunes.apple.com/app/id414942730

Technisch ist sie in meinen Augen ordentlich umgesetzt, die „UI“ aber alles andere als Apple like und in meinen Augen schlecht.

Aufpassen sollte man an einen Punkt: Die App lässt sich NUR über den Kopfhörer sinnvoll verwenden. Der interne Lautsprecher des iPad/iPhone gibt nur unverständliche Töne von sich. Das ganze mag aber auch ein Feature sein, denn das Stethoskop ist ja für gewöhnlich auch dort, wo die AppleInEar Kopfhörer sein sollte.

Natürlich „verschenkt“ 3M diese App nicht ohne Hintergedanken im iTunes AppStore: Sie wollen ihre Produkte bewerben. Nichts desto trotz, eine rundum nette Sache. Einfach mal anschauen.

AirStrip Cardiology – 12 Kanal EKG auf dem iPad

Das Thema „EKG auf dem iPhone/iPad“ zur Zeit hoch im Kurs. Nicht nur hier oder auch bei Macnotes wurde kürzlich über das alivecor EKG für das iPhone berichtet, auch anderen Blog’s haben es bereits aufgegriffen, z.B. iPhoneNotes

Doch jetzt geht’s um etwas anderes:
Seit dem 22.1.2011 ist AirStrip Cardiology im AppStore von Apple verfügbar (iTunesLink). Anders als bei der Anwendung „AirStrip Monitor“ handelt es sich hierbei um einen reine iPad Anwendung.
Ziel des ganze ist es, auf dem iPad 12 Kanal EKGs von Patienten zur Befundung verfügbar zu machen. Ebenso sind im Archiv dann vor EKGs abrufbar, um evtl. neu aufgetretene morphologische Veränderungen zu erkennen. Kurz: Die EKG Akte eines Patienten wird digial.

Das ganze setzt natürlich einen kompatible Hardware voraus, welche die Daten für den Zugang per AirStrip Cardiology vorbereitet. Und diese müssten die meisten Kliniken und Arztpraxen sicherlich, neben einer Satten Ausstattung an iPad’s, erstmal erwerben. Dennoch bieten einen Demofunktion erstmal einen ganz netten Überblick über die Funktion der App.

Neben einer kompakten Darstellung aller 12 Ableitungen gibt es einen sogenannten „Stacked“ Anordnung sowie eine wohl im Angloamerikanischen Raum sehr gebräuchliche „Measurements Matrix“, wo nicht nur die Zeiten der einzelnen Strecken (P-Q Zeit etc.) angegeben werden, auch morphologische Veränderungen exakt an definierten Punkten vermessen werden (z.B. STJ, STM, STE für frühe, mittlere, und end-ST Streckenveränderungen). Oder auch SA für die Abweichung von der isoelektrischen Linie der T Welle, SD für dessen Zeit in Millisekunden. Zudem gibt es die Möglichkeit auf archivierte Vor-EKGs zuzugreifen.

wpid-IMG_0079-2011-01-23-19-05.png
Quelle: Screenshot aus App

Mein persönliches Statement: Ich bin skeptisch, ob sich so etwas im klinischen Alltag durchsetzten wird. Zwar sehe ich durchaus für mobile Telemetrielösungen wir z.B. „AirStrip Monitor“ durchaus Anwendungsfälle. So wäre das Monitoring nicht nur im Dienstzimmer, sondern auch Mobil oder am Bett des Patienten abrufbar. Bei der morphologischen Diagnostik, um welche es bei dieser App ja überwiegend gehen dürfte, glaube ich aber: Die meisten werden sich wohl weiterhin auf Papier, Bleistift und EKG-Lineal verlassen wollen. Davon ab sehe ich in vielen Kliniken weder einen flächige Indoor-UMTS Versorgung, noch ein ausgebautes WLAN. Somit dürfte auch dieser technische Umstand doch durchaus hemmend für die Etablierung derartiger Lösungen sein. Von einer Datenschutzproblematik ganz abgesehen.

Oder gibt es andere Stimmen ?